Liebe Freunde der Funkstunde in Nah (Penzing) und Fern (Nairobi)!
„Der Brüning macht Beat – Musik, der Brüning macht Beat – Musik“, so raunte es am Tag nach dem Hauskonzert durch unsere Gasse. Das stimmte so nicht; was da nachts vielleicht ein wenig durch dicke Studiofenster aus unserem Cafe` nach draußen drang, waren wohl die kräftigen Akkorde einer Gitarre, geschlagen von unserem Musikerfreund, Helge Japha, dessen Spielfreude keine Grenzen fand. Sorry!
Jedoch nicht mit Techno oder ugly – pop, sondern Piazzolla und anderen spanisch – südamerikanischen Klängen wurde mächtig eingeheizt. Um 1 Uhr nachts war Schluss, und die Penzinger Bürger fanden ihre verdiente Ruhe.
Als Mitorganisatorin solcher Feste erlebt man ja die lustigsten Dinge, und die spielen sich oft am Rande ab. Klar, der offizielle Teil war perfekt. Nur dank vieler helfender Hände konnte das Fest in dieser Güte gelingen.
Das collegium con basso (ccb) aus Hamburg war schon am Donnerstag angereist; trotz längerer Spielpause fanden sich die Musiker, Hannelore Michel (Violoncello), Henning Demgenski (2. Geige), Klaus Dieter Bachmann (Bratsche), Johannes Brüning (1. Geige), rasch zusammen, man kennt sich ja seit vielen Jahren; Georg Nothdorf (Kontrabaß), der wegen eines „dienstunfähigen“ Fingers nicht mitspielen konnte, blieb nichts anderes übrig, als über allem zu wachen und die „Graue Eminenz“ zu geben.
Werke von Mozart über Mendelssohn und Schubert bis hin zu Puccini stellten sicher, dass ein vielseitiges Programm erklang. Das ccb wurde von unserem Publikum begeistert aufgenommen. An Zugaben hat es nicht gefehlt.
collegium con basso, Hamburger Streichquintett / (Musikbeispiel collegium con basso)
Ein Schmankerl der besonderen Art sei hier zu erwähnen: Das Geburtstagsständchen für Thomas, den Sohn der Verfasserin dieser Zeilen, das unausweichliche „Happy Birthday“ von Mildred Hill, diesmal nicht aus rauhen Kehlen, sondern angestimmt vom Streichquartett und erweitert um ein paar Variationen im Walzertakt und Tangorhythmus, die NDR – Musikerkollege Peter Heydrich virtuos verfasst hat. Das Geburtstagkind hat´s sehr gefreut.
Der 2. Teil des Konzertes wäre beinahe einem Grippevirus zum Opfer gefallen, der Chef des Ensembles tonArt, Florian Lang, war verschnupft. Er sorgte für einen brillianten musikalischen Ersatz, ihm und dem Musiker Simon Japha, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Ohne die temperamentvollen Darbietungen des Ensembles, das sich mit seinem Repertoire von Tango und unterhaltender Musik auf höchstem Niveau bewegte, und das wieder einmal die übliche Trennung von U – und E – Musik als überflüssig erscheinen ließ, wäre unserem Publikum ein äußerst erfreulicher, von ihm mit anhaltendem Beifall bedachter, Auftritt verloren gegangen. Bis zum nächsten Mal in unserer Spielstätte mit den tonArt – Musikanten : Florian Lang, Ulrich M. Baur und Helge Japha.
Ensemble tonART / (Musikbeispiel tonArt)
Ich glaube, alle Gäste haben sich wohlgefühlt in unserem „vollendeten“ Cafe` – FUNKSTUNDE. Kein Wunder. Theresia und der Hansi, die entsprechende Fachschule lässt grüßen, bewältigten ihre Aufgabe hinter dem Tresen ebenso elegant, zurückhaltend wie umsichtig, dass sie vom Fleck weg für eine weitere Veranstaltung gebucht wurden. Kompliment!
Dass der Party – Service Förg aus Penzing (wieder) unser Fest ausrichtete, das Kalte Buffet gar auf Silbertabletts servierte, muss man schon gar nicht mehr erwähnen, oder doch? Auf jeden Fall waren die leckeren Häppchen schneller weg, als man gucken konnte, das spricht für sich, und das ist auch gut so! Und die Getränke, liebe Gäste, waren auch recht? Kritik positiver wie negativer Art könnt Ihr am 19. und 20. Juli bei uns loswerden, dann steigt das nächste Fest. Zum DRITTEN MAL gibt es in der FUNKSTUNDE, im Café und in der Regie, Neues für Technikfreunde zu begucken UND erstmals für musikalische Ohren ein neues Konzert. Das Ensemble tonART hat für den 20.Juli vormittags zugesagt, Tangos eingeschlossen. Essen und Trinken s.o.
Zu den erwähnten Randerscheinungen vor dem Fest gehörte u.a., dass Klaus Dieter, Sie erinnern sich, der Bratschist des ccb, in seiner knapp bemessenen Mittagspause und kurz vor seinem Auftritt, noch unbedingt seinen ultimativen Käsekuchen backen musste: also Auto angeworfen, Zutaten gekauft, Rührschüssel gesucht, Eischnee geschlagen, Vanillepudding u.v.m. zusammengemengt, gebacken. Ich muss zugeben, der Kuchen war einsame Spitze.
Nach dem Fest, die meisten Gäste hatten sich so gegen zehn halb elf verabschiedet, die Instrumente waren längst verstaut, auch Anna – Maria Hof, langjährige Freundin von uns und Kulturschaffende aus Bünde in Westfalen, lag bereits in den Federn im Gasthaus Frank, was sie später sehr bedauerte, als, ja liebe Gäste der FUNKSTUNDE, da habt auch Ihr etwas versäumt, als Helge Japha, der Bassist von tonArt, seine Gitarre auspackte, sein bayerisch – südamerikanisches Temperament frei entfaltete und uns zu später Stunde eine Wahnsinns – Session bescherte, die dann irgendwann mit „besame mucho“ endete. Ja!
Die Gastgeschenke, Blumen und Gebinde fürs Gemüt sowie Warmes für innen (Flasche) und außen (Holz) sind gut bei uns angekommen. Vielen Dank! Die Spenden, die im Bauch unserer lampedusanischen Schildkröte landeten, sind gleich weitergegeben worden für einen guten Zweck. Dafür ebenfalls ein Dankeschön!
Monika Wersche