FUNKSTUNDE heute und morgen

Es soll notiert werden, daß die vom Münchener Institut für Rundfunktechnik (IRT)  entworfene Regie mit unserem großen Röhrenpult komplett fertig ist – baulich wie technisch. Pünktlich zum 8. März wurde auch unser Cafe´ und derzeitiges Konzerthaus eingeweiht. Die umgebende Atmosphäre wurde von allen Besuchern goutiert; um einen Kommentar herauszugreifen: „Man ist hier einfach gern“. Aber die nächsten Aufgaben warten. Ein in jeder Hinsicht passender Flügel wurde noch nicht gefunden. Wir waren in einem Fall beinahe am Ziel, den Preis hätten wir uns leisten können, aber dann wurde beim Eigentümer der Trennungsschmerz zu groß. Und: in diesem Frühjahr wollen wir erneut in die Hände spucken und zusammen mit Freunden den ersten Spatenstich für den großen Saal neben der Regie riskieren. Das wäre der Platz für Ensembles bis zur Größe eines Kammerorchesters und böte ca. 100 Besuchern Platz.

Vielleicht bleibt es aber bei dem Wunsch: alle Aktivitäten der FUNKSTUNDE bestreiten wir allein aus unseren privaten Einkünften, da fallen solche Vorhaben doch recht schwer. Einen wirtschaftlichen und auf Gewinn ausgerichteten Betrieb vermeiden wir aber strikt. Wir möchten unbedingt unsere vollständige Unabhängigkeit in künstlerischen, technischen, kulturhistorischen Fragen bewahren und sehen das als wahren Luxus an. Das bedeutet für  unser Publikum, daß wir ihm weiterhin unsere eigene und ganz persönliche, in Jahrzehnten erarbeitete, Sicht der Dinge unbeeinflußt weitergeben können.

Vielleicht bleibt also der Saal bis auf weiteres doch nur ein Traum!?

Welche Medien – Institution hat schon unter den o. g. Voraussetzungen die  Möglichkeit, sich z. B. intensiv mit der Musik des 20. Jahrhunderts zu befassen (keine Angst, wir meinen nur die MUSIK).

In unseren Programmen werden zu lesen sein: Toch, Suk, Delius, Turina, Hindemith, Schreker, Janacek, Klein, Unger, von Baußnern, Respighi, Poulenc, Debussy, Faure`, Blacher, Dohnany, Ravel, Busoni, Scriabin, Strauss, Sibelius, Bernstein, Rachmaninow, Chausson, Honegger, Martin, Genzmer, Haentzschel, Jary, Grothe, Mackeben, Saint – Saens, Zemlinsky  u.v.m.   (Musikbeispiel Richard Strauss)

Richard Strauss etwa 1933 bei einer Senderaum-Aufführung im Bayerischen Rundfunk

Richard Strauss etwa 1933 bei einer
Senderaum-Aufführung im Bayerischen Rundfunk

Sicher kennen Sie einige Namen und Werke der genannten Komponisten, aber was ist mit den anderen, die ebenfalls alle im 20. Jahrhundert gewirkt haben? Glauben Sie uns, die Musik jener ist deshalb nicht minderwertiger, nur weil man nichts von ihnen gehört hat. Aber diese Komponisten sind unglaubliche 70 Jahre lang Opfer des Dritten Reiches und der Nachkriegs – Kunst – Politik Deutschlands geworden und bis heute geblieben.

Der Cellist Emanuel Feuermann etwa 1930

Der Cellist Emanuel Feuermann
etwa 1930

Was die FUNKSTUNDE in Wort und Ton dazu beitragen kann, an dieser Situation etwas zu ändern, das wollen wir mit unserer Medienarbeit und unseren Konzerten versuchen.

Begleiten Sie uns doch einfach dabei.

NEU ist auch:  unsere FUNKSTUNDEN – Illustrierte kann man jetzt selbst abrufen oder auch abbestellen (hoffentlich nicht);

alle Ausgaben, auch die bisherigen, werden in druckbarer Form bereitgehalten.

Unsere Dokumentensammlung der FUNKSTUNDEN – Zeit 1923 – 1933 konnte durch Neuerwerbungen sehr schön ausgebaut werden.

Bei Fragen zu Kultur und Musikleben aus jener Zeit, einfach eine Mail an die FUNKSTUNDE.