2 Freunde haben uns 2008/2009 für immer verlaßen

ABSCHIED VON UNSERER FREUNDIN EDITH NOTHDORF

Edith Northdorf

Edith Northdorf

Der Tag, das Jahr, der Lebensgang, das warme Licht, der gute Klang, die Freude und das Leben… Diese Zeilen aus Ediths „Lied der Zuversicht“ fallen mir ein, wenn ich an ein Zusammentreffen mit ihr vor langen Jahren denke. 1989. Das Hamburger Streichquintett, collegium con baßo (ccb), feierte sein 20-jähriges Jubiläum. Es war ein wunderschöner samtener Oktobertag. Edith hatte für alle ein Geschenk mitgebracht; diesmal war es etwas Besonderes, Selbstgemachtes. Jedes Mitglied des ccb bekam einen kunstvoll aus Ton geformten Notenschlüßel überreicht. Edith machte es stets Freude, ihre Freunde zu beschenken. Zudem war sie eine liebevolle Gastgeberin. Im Hause Nothdorf wurde oft geprobt, anschließend ausgiebigst gefeiert und bis in die späteren Abendstunden hinein getafelt. Und der gute Klang?  Ediths  Kritik war es  manchmal zu verdanken, daß dieser auch zustande kam. Sie war kompetent, auf sie wurde gehört. Wenn musikalisch etwas nicht stimmte, war sie nicht zu becircen. Sie war ausgebildete Opernsängerin, hatte Klavier und Musikpädagogik studiert und sich mit Hingabe der musikalischen Früherziehung gewidmet. Ediths Publikationen sind für Schüler wie für Lehrer von unschätzbarem Wert. Nicht zufällig wurde 2001 das EDITH NOTHDORF ZENTRUM an der Universität Saratow (Rußland) eingerichtet. Es dient der Analyse und Verbreitung ihrer Methodik der musikalischen Früherziehung. Diejenigen – und es waren viele -, die sie zur Musik geführt  hat, werden diese Bereicherung ihres Lebens nicht vergeßen. Auf Ediths Wunsch hin hat „ihr“ collegium con baßo sie am 1. September 2009 mit dem Lyrischen Andante von Max Reger auf dem letzten Weg begleitet.

NACHRUF JOACHIM JOOS

Joachim Joos

Joachim Joos

Nur wenige Jahre durften wir Joachim Joos zum engeren Kreis der Funkstunde zählen: Er starb viel zu früh im Dezember 2008. Speziell der harte Kern der (Ton)Technik-Begeisterten, Amateure wie Profis, werden sich an lange und besonders aufschlußreiche Gespräche mit ihm erinnern. Bei unseren Festen war er fast immer als erster zur Stelle, der Kuchenteller an seinem Platz mußte jedoch meist schnell einem alten Verstärker, besonders wegen der eingebauten Transformatoren, weichen. Er hatte das schwierige Vorhaben begonnen, die Geheimniße der historischen Tonfrequenzübertrager zu ergründen UND wollte sie wieder herstellen. Alle Fans warteten ungeduldig darauf. Zitat Günther Schütte (Tonographie): „In den Trafos wird die Musik gemacht“. Glücklicherweise sind die Ergebniße von Joos` Arbeit nicht verloren, immer laufend aktuell hat er mir schriftlich alle Erkenntniße und Fortschritte  mitgeteilt, darauf wird ein befreundeter Funkstundler aufbauen und nach Möglichkeit weiterarbeiten. Aus dem Nachlaß von Joachim Joos erinnert so einiges fast täglich an ihn: seien es Meßgeräte in der Werkstatt oder Verstärker im Studio, die er in blitzblankem Sammlerzustand erhalten hatte.